Kim Dotcom plant Megaupload-Nachfolger

Kim Dotcom plant Megaupload-Nachfolger

 

Der umstrittene Online-Speicherdienst Megaupload kehrt zurück – wenn es nach Kim Dotcom alias Schmitz geht. Der schillernde Millionär will im Januar unter dem Namen Mega wieder loslegen und den Behörden ein Schnippchen schlagen.

Kim Dotcom war noch nie für seine Bescheidenheit bekannt – und er liebt symbolträchtige Gesten. Kein Wunder also, dass der gebürtige Deutsche nicht klein beigibt. Bei Twitterkündigte er an, dass sein neuer Dienst Mega im kommenden Januar starten werde. Und damit auf den Tag genau ein Jahr nach der Razzia in seiner Villa in Neuseeland. Mega würde also am 20. Januar 2013 online gehen.Eigentlich wollte Dotcom alias Kim Schmitz alias Dr. Kimble noch dieses Jahr sein Comeback feiern. Ein Countdown auf seiner Webseite Kim.com mit der Überschrift „Mega“ zählt die Stunden bis morgen rückwärts. Doch der „Megaupload“-Gründer will nun wohl auf Nummer Sicher gehen. In einem Interview verriet er der US-Zeitschrift „Wired“, wie er die Seite und die Nutzer vor Strafverfolgung schützen will: Auf den Mega-Servern sollen alle Daten so verschlüsselt werden, dass Behörden sie nicht mehr lesen können. Jeder Nutzer, der eine Datei hochlädt, bekommt dann automatisch eine Art Sicherheitsschlüssel. Und nur er kann entscheiden, wer die Dateien sehen und verwenden kann.

 

„Ich kann es kaum erwarten“Damit könnte niemand nachvollziehen, um welche Daten es sich tatsächlich handelt – und Mega könnte nicht mehr belangt werden. Außerdem will Kim Dotcom die Server in zwei unterschiedlichen Ländern betreiben. Auch dadurch werden es die Ermittler schwerer haben, auf die Inhalte zuzugreifen.Von seinem Projekt ist Kimble – natürlich – überzeugt. Auf Twitter schreibt er dazu: „Das neue Mega ist wie die Poesie der Logik. Sieben Jahre Erfahrung, um die ultimative Filehosting-Lösung zu erschaffen. Ich kann es kaum erwarten.“Internettelefonie und Maildienst?Trotzdem soll Mega kein reiner Nachfolger von Megaupload sein. User können also nicht nur Dateien speichern (und damit auch Filme und Musik mit anderen tauschen), sondern mehr Funktionen nutzen – Gerüchten zufolge einen E-Mail-Service oder Internettelefonie.

Die US-Justiz ermittelt gegen Kim Dotcom, weil er als Gründer und Chef des geschlossenen Dienstes Megaupload Urheberrechte verletzt haben soll. Streitwert: eine halbe Milliarde US-Dollar. Die neuseeländische Polizei nahm ihn im Januar fest, die USA verlangen seine Auslieferung. Schmitz wurde gegen Kaution freigelassen und bekommt Unterhalt aus seinem eigenen Vermögen – bis zu 37 000 Euro monatlich. Doch inzwischen hat Kim Dotcom Rückendeckung – der Oberste Gerichtshof in Neuseeland nannte die Razzia illegal. Das Verfahren um die Auslieferung von Kimble wird im März 2013 fortgesetzt.

 

Das Wichtigste sind die KinderSchmitz ist eine der schillerndsten Figuren im Internet. Er trat unter anderem als Hacker auf und wollte die schwächelnde Firma Letsbuyit retten. Eigene Firmen verkaufte er gewinnbringend, bevor sie Insolvenz anmeldeten. Außerdem setzte er ein Kopfgeld auf Osama Bin Laden aus. Bekannt wurde Kimble aber auch durch seinen Lebenstil – er ließ sich mit gemieteten Yachten und teuren Autos fotografieren – und tritt immer noch regelmäßig in skurrilen Videos auf. In denen singt er selbst – unter anderem gegen Urheberrechtsgesetze in den USA.Doch das Wichtigste ist für Kim Schmitz nicht Mega und nicht die drohende Haftstrafe in den USA. Bei Twitter schreibt er: „Ich bin angeklagt, mein Guthaben ist eingefroren, das Geschäft zerstört, meine Autos weg … Was glaubt Ihr, was das Wichtigste für mich ist?“ Klickt man auf den folgenden Link, erscheint ein Instagram-Bild: Kim Schmitz, grinsend mit einem seiner fünf Kinder auf dem Rücken. Passenderweise nahm er ein neues Lied auf und zeigt es bei YouTube. Tiitel: „Precious“ (wertvoll). Es geht um den Respekt für Kinder. Dotcom hat das Lied seinem Nachwuchs Kaylo, Kimmo, Kobi, Keera und Kylee gewidmet.

 

 
Quelle:  focus.de

 

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